Die 50er Jahre bescherten Hongkong ein Auf und Ab. Durch das Wirtschaftsembargo, welches die westlichen, kapitalistischen Staaten gegen die gerade ausgerufene Volksrepublik China verhängten, stürzte Hongkong in eine Rezession.
Doch nach der Aufhebung dieser Repression gegen das nun kommunistische Reich der Mitte erlebte Hongkong Mitte der 50er Jahre einen steilen ökonomischen Aufstieg zu einer der effizientesten Wirtschaftssysteme der Erde.
So profitierte Hongkong von dem Erbe der Geschichte, denn durch die chinesischen Flüchtlinge, die aufgrund der Kulturrevolution in ihrem Heimatland fliehen mussten, verfügte die Kolonie Großbritanniens sowohl über eine hohe Güte an quantitativen, wie qualitativen Humankapital.
Außerdem sorgte die britische Kolonialverwaltung für eine gute Infrastruktur und erschuf in Hongkong die Voraussetzungen für eine der ertragreichsten Ökonomien Asiens. So wurde unter anderem die Börse in Hongkong zu einem der bedeutendsten Umschlagplätze für die Finanzströme zwischen den nordamerikanischen respektive europäischen Kontinent und Asiens.
Doch kaum zu vermuten ist, dass durch die Nachfolgen der Kulturrevolution in China in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein sozialer und wirtschaftlicher Wandel in Hongkong zur Folge hatte.
Zum einen wurde Hongkong durch die kulturelle Elite, die zu einem nicht unerheblichen Teil von China nach Hongkong immigrierte, zum Zentrum der kantonesischen Kultur.
Bereits der Nachfolger Mao Zedongs Deng Xiaoping begann mit dem Abbau des chinesischen Protektionismus indem er in Shenzhen, das im Norden von Hongkong liegt, eine sogenannte Sonderwirtschaftszone einrichtete, wodurch die britische Kolonie abermals ökonomisch profitieren konnte.
Doch dieser Effekt führte zu einer Umstrukturierung der Wirtschaftsregion im Südosten Asiens. Die ehemals in Hongkong ansässigen Produktionsbetriebe wanderten aufgrund der niedrigen Grundgehälter nach China ab, woraufhin sich die britische Kronkolonie zu einem Handels- und Dienstleistungszentrum entwickelte.